Erfahrungsbericht MACT und OP nach Elmslie rechtes Knie
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49. Eintrag von am 18.03.2014 - Anzahl gelesen : 40
Erfahrungsbericht MACT und OP nach Elmslie rechtes Knie
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ich möchte von meinen Erfahrungen nach einer MACT und Patellamedialisierung am rechten Knie berichten, und würde mich freuen, vielleicht auch einen Erfahrungsaustausch mit anderen zu bekommen, die solch eine OP hinter sich haben - speziell an mittel- bis langfristigen Verläufen und der Sportfähigkeit bin ich sehr interessiert!
Zu mir und meinem Knie:
Ich bin 38, und war bis Ende 2012 kniegesund - dachte ich. Sicher, wenn ich im Wald mal querfeldeingejoggt bin hat mein rechtes Knie schon mal gemaunzt. Da ich dem Knie aber nach einem Bagatellunfall als Jugendliche (durch banalen Sturz im Laufen ausgelöste, zwischen Tibiaplateau und Femurkondylus eingeklemmte Plica mediapatellaris, damals durch eine Arthroskopie 'erledigt') und einer Ex-Handball- und Ex-Tanz-'Karriere' (beides normaler Breitensport, kein Leistungssport) eine gewisse Angeschlagenheit zugestanden habe, und alle Wehwehchen durch Eigen-Therapie in Form von Gymnastik, Dehnen und Bädern wieder hinzubekommen waren, war das Knie für mich 'gesund'. Bis... ... zu einer ganz normalen Joggingrunde auf meiner Standard-Waldwegstrecke, ohne Querfeldein-Sperenzchen, im November 2012: danach war das rechte Knie überwärmt, hatte einen leichten Erguss, und ein diskretes schmerzbedingtes Beugedefizit. Nach längerem Beugen (berufsbedingt, ich arbeite grossteils im Sitzen) hatte ich trotz meiner sonst erfolgreichen Eigen-Therapie plus Osteopathie ein wiederkehrendes Hinken, vor allem beim Versuch zu rennen. Also bin ich im März 2013 doch zum Sportorthopäden, mit der Idee ich könnte mir den Meniskus angeratzt haben. Um es abzukürzen: es war (leider!!!) nicht der Meniskus, sondern heraus kam zu meinem Schrecken nach Untersuchung und MRT ein Patellafehllauf rechts mit konsekutiver Retropatellararthrose lateral sowie 4.gradigem Knorpelschaden am lateralen Femurkondylus. Schluck...!
Damit war leider klar was folgen musste, wenn ich nicht in relativ kurzer Zeit eine Schlittenprothese haben wollte:
Ende November 2013 wurde eine matrixinduzierte autologe Knorpeltransplantation (die Matrix war übrigens Rinderperikard) in Verbindung mit einer Patellamedialisation rechts durchgeführt. Eine Woche war ich stationär in der Klinik, dann durfte ich heim. Der Therapieplan: 4 Wochen postop nur 30°, dann bis zur 6. Woche 60°, bis zur 8. Woche 90°, danach 'Freigabe der Beweglichkeit'. Teillast mit 15% Körpergewicht (d.h. in meinem Fall knapp 10 kg = Sohlenkontakt)) für 8 Wochen, dann schrittweiser Aufbau der Belastung, Volllast ab Ende der 12. Woche.
Was sich hier zwar anstrengend, aber machbar liest ist in der Realität leider etwas verschärft: 1) Mir zumindest hatte niemand wirklich klar auf den Kopf zugesagt, dass ich 12 Wochen lang ausser einer leeren einzelnen Tasse von A nach B zu humpeln NICHTS im Haushalt werde machen können. Das heisst: es ist die totale Abhängigkeit, und die geht allen Beteiligten auf die Nerven, nicht nur dem- oder derjenigen mit dem operierten Knie! 2) Bis 60° hat mein Knie o.g. Plan mitgemacht, dann ist aber der erste Stop im Auftrainieren der Beugung eingetreten - was mich irrsinnig frustriert hat, und mein nächstes Zwischentief war - auf wenn mein behandelnder Orthopäde (der auch der Operateur war/ist) meinte der Verlauf sei 'in der Norm'. 3) Die Bewegungsschiene hatte ich für sage und schreibe 12 Wochen, und da die Zeitvorgabe 6 Stunden + täglich war, aktiv ohnehin kaum bewegt werden konnte und nicht durfte, und ich dem Knorpel die Chance geben wollte die bestmöglichen Bedingungen zum Anwachsen zu haben, habe ich mich da also brav dran gehalten. Dass ich mal 12 Wochen überwiegend im flachen Liegen verbringen würde war mir aber vor der OP nicht so ganz klar...
Nunja - die Liegezeit ist um, und ich bin seit gut 4 Wochen ENDLICH in der aktiven Rehaphase, was bei mir heisst: 3 x wöchentlich Physio, plus jeweils 1 Stunde Spazieren an den Nicht-Physio-Tagen. Die Beugung ist mittlerweile mit etwas Phantasie bei knapp über 100°. Der Frustfaktor aktuell heisst MUSKELDEFIZIT, und das hat sich nach den 12 Wochen Nichtstundürfen gewaschen...!
Soweit also bis hierher - Fortsetzung folgt!
2. Antwort
von am 20.03.2014
die Defektfläche war bei mir grösser als 2 x 2 cm - das wäre in meinem Fall die Grenze für einen einzeitigen Eingriff mit einer Knorpelrekonstruktion mittels eines 'fertigen' Knorpeltransplantats gewesen.
In meinem Fall mit der MACT wurden ja in einem ersten, arthroskopischen Eingriff Knorpelzellen entnommen, die dann in Zellkultur vermehrt und ein paar Tage vor der eigentlichen OP auf einem Quasi-Anwachsgerüst, also einer Matrix, aus Rinderperikard ausgesät wurden. Dieses Transplantat wurde dann im retropatellaren Defekt eingepasst. Durchgeführt wurde die OP bei mir an der .
Ich kann allerdings nur etwas zur MACT in meinem Fall sagen - die Entscheidung welches Knorpelrekonstruktionsverfahren nun vorteilhafter als ein anderes ist muss sicher der behandelnde bzw. operierende Arzt fällen. Deinen Worten entnehme ich dass bei Dir die Grundsituation doch eine ganz andere ist als bei mir. Im Zweifel gilt aber immer: Zweitmeinung einholen!
Den Muskelaufbau kann ich Dir mit einer eventuell nochmals anstehenden OP noch dringender ans Herz legen wie ohnehin - alles was vorher an Muskeln antrainiert wurde macht das Loch, in das man hinterher fällt, ein wenig erträglicher. Dass der Muskelverlust und -(wieder-)aufbau aber ein SEHR mühsames Geschäft sind weiss aber wohl jeder, der durch einen Unfall und/oder eine OP schon das 'Vergnügen' hatte...!
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen, und Dir weiter alles Gute beim Muskelaufbau!
1. Antwort
von am 18.03.2014
A.,
habe mal paar Fragen an dich.
Wie gross ist der Schaden den? Matrix heisst Vlies? Also keine Sphäroiden? Wo hast du das machen lassen?
Ich habe mir nämlich letztes Jahr im Oktober das Kreuzband gerissen + Knorpelschaden zugezogen. Genauer gesagt eine Osteochondrale Fraktur. Also die knöcherne Lamelle hing dem Stück Knorpel an. Dadurch ist Blut ausgetreten und hat einen Faserknorpel gebildet. Der Schaden bei mir ist ca. 1,5cm² gross. Seit Anfang des Jahres baue ich die Muskeln auch wieder auf. Es wird dadurch deutlich besser. Aber es ist noch ein langer Weg.
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